Der Kalender 2022 zeigt Pioniere der Gesamtgemeinde mit vielen Details und interessanten Informationen. Die einzelnen Monatsblätter werden demnächst hier veröffentlich. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine eindrucksvolle Zeitreise mit vielen bisher unveröffentlichten Aufnahmen zu Menschen, die als wahre Pioniere bezeichnet werden können.
Titelbild 1895 Baiersbronn Familienkapelle Züfle
Die älteste Aufnahme dieses Kalenders ist auch gleichzeitig die älteste Aufnahme der vom Schönblick stammenden Familienkapelle Züfle. Die drei Söhne gingen später unterschiedliche, ja geradezu entgegengesetzte Wege. So war Hermann später bei den Dragonern in Stuttgart und Gustav bei den Matrosen in Wilhelmshaven, wobei Johannes – der jüngste der Dreien – hinterm Rebstock im Oberdorf als Schuster tätig war. Die älteste Tochter Berta – links im Bild – betrieb direkt gegenüber dem Rathaus einen Gemischtwarenladen. Zur „Stäpfeles Berta“ gelangte man nur über eine steile 12-stufige Steintreppe, die sich vor ihrem Geschäft befand.
zurück zur Übersicht
1910 Tonbach Lehrer Knapp
Der Ursprung des Skisports im nördlichen Schwarzwald liegt in Tonbach. 1896 wurde Forstwart Klumpp nach Tonbach versetzt und bastelte sich aus Kiefernholz zwei skiähnliche Bretter mit denen er seine ersten „Gehversuche“ machte. Aus anfänglichem Mitleid seiner Holzhauer wurde bald Begeisterung und nach drei Jahren fertigten weitere, mutige Burschen ihre eigenen Ski. Mit Lehrer Knapp fand er einen weiteren Unterstützer und bald konnten sie auch die Schüler für den neuen Sport begeistern. Singend ging es dann mit der ganzen Klasse auf Ski-Tour.
nach oben
1926 Baiersbronn Schlosser Beilharz
Noch heute gibt es beim Gasthof Brücke einen Fußgängersteg über die Murg. Im Jahr 1926 erbaute Schlosser Ernst Beilharz den ersten eisernen Brückensteg an dieser Stelle. Schon zu alten Zeiten war hier die Verbindung zwischen Rose, Neumühle und Häslergasse weiter Richtung Tonbach und Reichenbacher Höfe. Bevor die heutige Bundesstraße nach Klosterreichenbach gebaut wurde, war die Alte Reichenbacher Straße oben am Berg der Hauptverkehrsweg ins untere Murgtal.
nach oben
1920 Klosterreichenbach Gebrüder Braun
Nicht nur der in Buhlbach 1774 geborene Ferdinand Oechsle, der 1836 die Öchslewaage erfand, war ein Tüftler und Erfinder, sondern auch viele Weitere. So waren die Gebrüder Braun in Klosterreichenbach zunächst im Gebäude der heutigen Firma Hofer`s Bauern-Spezialitäten ständig beim Tüfteln und Weiterentwickeln von Holzbearbeitungsmaschinen. Besonders beim Bau von Sägegatter hatte man sich einen Namen gemacht und unter anderem ins nahegelegene Elsass geliefert. Die Räumlichkeiten wurden bald zu klein und man baute am Ortseingang von Klosterreichenbach eine große Fabrikhalle.
nach oben
1924 Mitteltal Wegebau Seibelseckle
Die Straßen und vielen Waldwege in unserer Gegend haben wir den Männern vom Wegebau zu verdanken, die mit viel Fleiß und Ausdauer ihre Arbeit verrichteten. Ob sie auch bei den Arbeiten von 1933 – 1934 und dem Ausbau der Straße vom Mummelsee über Seibelseckle und Dürrbaden zum Ruhestein dabei waren, ist nicht bekannt. Hier wurde aus Saumpfaden und Holzabfuhrwegen eine neue, breite Höhenstraße geschaffen und teilweise eine neue Linienführung aufwendig mit vielfältigen Sprengarbeiten fertiggestellt.
nach oben
1895 Baiersbronn Familienkapelle Züfle
Die älteste Aufnahme dieses Kalenders ist auch gleichzeitig die älteste Aufnahme der vom Schönblick stammenden Familienkapelle Züfle. Die drei Söhne gingen später unterschiedliche, ja geradezu entgegengesetzte Wege. So war Hermann später bei den Dragonern in Stuttgart und Gustav bei den Matrosen in Wilhelmshaven, wobei Johannes – der jüngste der Dreien – hinterm Rebstock im Oberdorf als Schuster tätig war. Die älteste Tochter Berta – links im Bild – betrieb direkt gegenüber dem Rathaus einen Gemischtwarenladen. Zur „Stäpfeles Berta“ gelangte man nur über eine steile 12-stufige Steintreppe, die sich vor ihrem Geschäft befand.
nach oben
1930 Buhlbach – Kutsche mit Kurgästen
Die meisten Kurgäste kamen mit dem Zug ins obere Murgtal und waren daher auf die Fahrdienste der Einheimischen angewiesen. Wurden die Gäste des Mutterorts zu Fuß abgeholt, kamen die Gastgeber aus den Teilorten mit Kutsche, Ochsengespann oder später mit dem Postbus zum Bahnhof. Besonders beliebt waren auch Fahrten mit der Kutsche hinauf zum Ruhestein oder Mummelsee. Ein Zwischenstopp auf der Holzladerampe am Wegesrand war für Kind und Kegel samt Hund eine willkommene Gelegenheit die Natur so richtig genießen zu können.
nach oben
1906 Baiersbronn – Turnverein Baiersbronn:
Schon zwei Wochen nach Gründung des Turnvereins im Juni 1893 fand das erste Schauturnen auf dem Turnplatz am Oberen Weg statt, der sich hinter der heutigen Gaststätte Schaukelpferd befand. Zum wiederholten Mal stürzte die vorhandene Mauer ein und man zog um auf eine Wiese am Bildstöckle. Später gab es einen Turnschuppen auf der Winterseite und ab 1937 konnte der Turnkeller der Wilhelm-Münster-Schule genutzt werden. Ab 1952 war dann die Schwarzwaldhalle für über 23 Jahre endlich ein witterungsunabhängiger Ort für Faustball, Handball und Turnen.
nach oben
1932 Reichenbacher Höfe Familie Seidt
Das Bild zeigt Karl Seidt (geb. 1902) mit seiner Schwester Marie und seiner Mutter Barbara bei der Feldarbeit. Alle mussten helfen, wenn es hinaus ging auf die Felder und auch die Frauen packten mit der großen Sense mit an. Beim Getreide setzte man auf Hafer, der oft geschrotet an die Kälber verfüttert wurde und auf Roggen, den man nach dem Trocknen und Dreschen zur Mühle gebracht hatte, um den Mehlvorrat wieder auffüllen zu können. Für die Töchter war eine Ausbildung oder Heirat oft nicht möglich, da sie dringend bei der Arbeit rund um den Hof gebraucht wurden.
nach oben
1928 Baiersbronn Brand Schuhhaus Braun
Als am 20. April 1791 im Oberdorf beim Haus von Metzger Johannes Eilber ein Feuer ausbrach, gab es eine der größten Brandkatastrophen des Ortes. Insgesamt 30 Gebäude, darunter auch Kirche, Rathaus und Pfarrhaus, wurden ein Raub der Flammen. Vermutlich war Funkenflug auf das hölzerne, sehr ausgetrocknete Dach die Ursache. Jakob Höhn, der im ersten Stock wohnte, hatte abends ein lautes Getöse wie Donner gehört und war nach oben Richtung Bühne gegangen als er sah, dass oben am First nahe am Kamin das hölzerne Dach in Flammen stand. Eine organisierte Feuerwehr gab es erst ab
nach oben
1902 Ruhestein Ruhesteinvater Prof. Dr. Euting
Julius Euting (geb. 1839) war ein weitgereister Forscher und Orientalist und ein besonderer Freund der Höhenlandschaft um Baiersbronn. Auf seinen Rat hin hatte der vom Kniebis stammende Karl Ludwig Klumpp die seit 1869 am Ruhestein betriebene Herberge ab 1882 zu einem Höhenkurhotel ausgebaut, dem Euting viele Gäste aus Straßburg zuführte. Die beiden können quasi als Begründer des Kurwesens gesehen werden. Seine letzte Ruhestätte hatte Euting bereits zu Lebzeiten ausgesucht und so wurde seine Urne 1913 oben am Wildseeblick beigesetzt, wo es seinem Vermächtnis entsprechend immer zu seinem Geburtstag am 11. Juli einen Mokka gibt.
nach oben
1913 Schliffkopf Schindlerhütte
Der Name Schindlerhütte ist wohl nur noch den älteren Baiersbronnern geläufig, ist sie doch heute eher unter dem Namen Schliffkopfhütte bekannt. Die Herren Schindler, Kläger, Rothfuß, Bernhardt und Mögling waren maßgeblich an der Erbauung der Hütte beteiligt. Trotz mehrstündiger Wanderung war es für viele immer ein besonderes Erlebnis mitten in der Wildnis zu übernachten. Das Brennholz musste gesägt und das Wasser von der Quelle bei der Geißträgerhütte geholt werden. Am warmen gusseisernen Ofen wurde dann bis spät in die Nacht mit Akkordeon und Gitarre gefeiert und gesungen.
nach oben
1931 Baiersbronn Familie Zeile
Nicht nur die Forstleute und Waldarbeiter hatten Anfang des 20. Jahrhunderts Freude am Skilauf gefunden, sondern auch bald die Schüler von Lehrer Knapp. Sie trugen die Begeisterung hinaus in ihre Familien und somit hinaus ins ganze obere Murgtal. Die Sportvereine entdeckten ebenfalls die Bedeutung des Wintersports und bauten die ersten Sprungschanzen. Wenn Schnee und Wetter gut waren, begaben sich die Baiersbronner oft auf eine mehrstündige Skitour hinauf auf die Höhenlagen und Grinden vom Kniebis bis zum Mummelsee. Der Schliffkopf mit Gedächtnishaus oder die Schliffkopfhütte waren, wie hier bei der Familie Zeile, ein beliebtes Ziel.
nach oben
zurück zur Übersicht